Streckennetze der Straßenbahn Jena
Im Jahr ihrer Eröffnung (1901) wird bei der Jenaer Straßenbahn bereits ein umfassendes Netz betrieben. Die Nord-Süd-Achse von Zwätzen nach Schubertsburg wird in der Innenstadt ergänzt durch Stichlinien zum heutigen Westbahnhof, zur Papiermühle, zur Steinstraße sowie zum Saalbahnhof. Im Zentrum verlaufen parallel Trassen über den Holzmarkt und durch die Leutrastraße.
1909 wird die Strecke von Schubertsburg nach Burgau verlängert und erreicht 1934 schließlich das Gebiet Lobeda. Von der Camsdorfer Brücke bis Jena-Ost wird bis 1914 gebaut. Stillgelegt wird in der Innenstadt die Trasse durch die Leutrastraße und eine direkte Anbindung vom Johannisplatz an die Wagnergasse realisiert. Das Netz hat damit seine größte Ausdehnung erreicht.
Bis 1969 wird das Netz auf die Nord-Süd-Achse und die Stichlinie nach Jena-Ost dezimiert. Die Strecken zum Saalbahnhof (1963), zum Westbahnhof (1963), nach Burgau (1967) und ins Mühltal (1969) werden stillgelegt. Als Ersatz für den Burgauer Abschnitt geht eine Verlängerung nach Winzerla in Betrieb; im Norden wird die Zwätzener Strecke ein geringfügiges Stück bis zur Wendeschleife ausgebaut. Die Gleisführung in der Innenstadt wird gänzlich neu gestaltet: Die Bahnen wenden in einer neuen Schleife durch den Teichgraben und den Engelplatz. Die Straßenbahn betreibt damit lediglich zwei Hauptlinien. Bis in die späten Neunziger Jahre bleibt es bei diesem Grundnetz.
In der DDR stilllegungsbedroht, erlebt die Straßenbahn ab Mitte der Neunziger eine Renaissance. Signifikant sind nicht nur die Bestellungen von Zweirichtungs-Niederflurwagen, sondern vor allem die Reaktivierung der Strecken nach Burgau und Lobeda. Der Abzweig von Winzerla nach Lobeda geht 1996 in Betrieb. Rechts der Saale wird eine Parallelstrecke zur bisherigen Hauptachse neu errichtet. Sie und die Abzweige nach Lobeda-Ost und Lobeda-West werden 1997 eröffnet. In Burgau entsteht außerdem ein neuer Betriebshof, der nach elf Jahren Bauzeit 2008 fertiggestellt ist. 2009 wird der Lückenschluss zwischen Burgau, Göschwitz und Lobeda-West vollzogen. Die Gleisanlagen in der Innenstadt sind ebenfalls umgestaltet. Die Schleife über den Engelplatz und die Strecke durch die Neugasse wurden 1996 stillgelegt. Die Teichgraben-Trasse wurde verlängert bis zum Ernst-Abbe-Platz, in einen Hof des Zeiss-Werkes. Die Bahnen durchfahren dabei ein Tor.
Der aktuelle Netzplan als schematische Darstellung. Die fünf Linien werden werktags im 7,5 bis 15-Minuten-Takt bedient.